Die sichere und flexible Beherrschung der deutschen Sprache ist Grundvoraussetzung für den schulischen Bildungserfolg, aber auch für lebenslanges Lernen sowie generell für die Teilhabe an Gesellschaft und Kultur. Nicht nur mehrsprachig aufgewachsene Schüler*innen mit Migrationshintergrund haben Förderbedarf im Bereich des bildungssprachlichen Registers, sondern auch einsprachig deutsch Aufwachsende brauchen hier zunehmend Unterstützung. Deshalb ist es im Sinne einer durchgängigen Sprachbildung Aufgabe aller Schulstufen und Fächer, den Unterricht sprachförderlich zu gestalten. Dieses Modul bietet Schulen die Möglichkeit, den Stand der Schulentwicklung in diesem Feld zu evaluieren.
Bausteine | L | PP | S | E | KP |
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1. Sprachbildung im Leitbild und Schulprogramm | |||||
2. Sprachbildung im schulinternen Curriculum | |||||
3. Kooperation und Koordination zum Thema Sprachbildung und -förderung | |||||
4. Fortbildung und Qualifizierung zum Thema Sprachbildung | |||||
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5. Sprachbildende Unterrichtspraktiken | |||||
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6. Diagnose und Sprachförderung |
Hier finden Sie Ansichtsexemplare der Bausteine für die einzelnen Befragungsgruppen:
Zu 1: Sprachbildung im Leitbild und Schulprogramm
Die systematische Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ist Aufgabe aller Schulbeteiligten. Sprachbildung nimmt daher eine wichtige Rolle im Schulprogramm ein. Entscheidend ist hierbei, dass das Prinzip der durchgängigen Sprachbildung vom gesamten Kollegium mitgetragen wird. Ein weiterer Pfeiler erfolgreicher Sprachbildung ist, dass Ressourcen verbindlich genutzt werden und förderliche Strukturen geschaffen werden.
Zu 2: Sprachbildung im schulinternen Curriculum
In diesem Baustein steht die Festschreibung fachspezifischer und fachübergreifender Maßnahmen zur Förderung sprachlicher Entwicklungsprozesse im schulinternen Curriculum im Mittelpunkt. Dies schließt konkrete Festlegungen bzgl. der Einführung und Nutzung von Methoden zur Sprachbildung sowie sprachbildender Unterrichtsmaterialien und Organisationsformen ein.
Zu 3: Kooperation und Koordination zum Thema Sprachbildung und -förderung
Sowohl für die Erarbeitung eines Sprachbildungskonzepts als auch für die kontinuierliche Arbeit an den darin festgehaltenen Entwicklungszielen ist es hilfreich, Strukturen zu schaffen, die die Kooperation und Koordination des Kollegiums etc. unterstützen.
Zu 4a: Fortbildung und Qualifizierung zum Thema Sprachbildung: Eigene Professionalisierung
Dieser Baustein umfasst die Kenntnis der verschiedenen Qualifikationsangebote sowie deren aktiver Nutzung auch die selbstständige Information mithilfe der verfügbaren Medien. Zusätzlich stellt der Austausch mit dem Kollegium der Schule einen wesentlichen Beitrag zur kontinuierlichen Professionalisierung dar.
Zu 4b: Fortbildung und Qualifizierung zum Thema Sprachbildung: Schulische Maßnahmen
Die durchgängige Sprachbildung sollte fester Bestandteil des schulinternen Fortbildungskonzepts sein, welches auch das Angebot schulinterner Fortbildungen zur Thematik beinhaltet. Im Sinne der Multiplikator*innenidee werden die dort vermittelten Inhalte in den verschiedenen schulischen Gremien geteilt. Dies sind die Voraussetzungen für die Berücksichtigung der gelernten Inhalte in der Schul- und Unterrichtspraxis.
Zu 5a: Sprachbildende Unterrichtspraktiken - Rezeption: Hör- und Leseverstehen
Sprachbildung in der Schule meint systematisch angeregte und begleitete Sprachentwicklungsprozesse aller Schüler*innen quer durch alle Fächer und Klassenstufen. Dies erfolgt nicht beiläufig, sondern gezielt, indem Lehrkräfte geeignete Situationen aufgreifen bzw. sprachlich bildende Kontexte planen und gestalten. Dabei ist die Vermittlung von Strategien, die das verstehende Hören und Lesen unterstützen, zentral.
Zu 5b: Sprachbildende Unterrichtspraktiken - Produktion: Sprechen und Schreiben
Neben dem Hör- und Leseverstehen sind auch die Fertigkeiten Sprechen und Schreiben zentrale Bereiche, in denen sich die Sprachkompetenz der Schüler*innen entwickelt. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass die Lernenden im Unterricht ausreichend Gelegenheit haben, mündliche und schriftliche Texte bestimmter schulisch relevanter Textsorten zu verfassen. Bekanntermaßen sind diese Prozesse erfolgreicher, wenn sie von funktionalen Unterstützungsangeboten begleitet werden.
Zu 5c: Sprachbildende Unterrichtspraktiken - Interaktion
Erfolgreiche Kommunikation meint nicht nur, dass sich Schüler*innen sprachlich angemessen äußern können, sondern auch, dass sie anderen zuhören und auf Redebeiträge adressatengerecht reagieren können. In einem sprachbildenden Unterricht wird deshalb darauf geachtet, dass Lernende die genannten Fähigkeiten erwerben bzw. üben.
Zu 5d: Sprachbildende Unterrichtspraktiken - Sprachbewusstsein
Das Konzept der durchgängigen Sprachbildung zielt darauf ab, Schüler*innen dabei zu unterstützen, die Unterschiede zwischen Alltags-, Bildungs- und Fachsprache bewusst wahrzunehmen und situationsangemessen nutzen zu lernen. Die Aufgabe des Unterrichts ist es, diese Entwicklung systematisch voranzutreiben. Dazu gehört neben der Vermittlung und Einübung von Strategien zur Überwindung von sprachlichen Hürden auch die Nutzung von Möglichkeiten des Sprachvergleichs sowie die Anbahnung eines Verständnisses für die kommunikative Funktion bestimmter schulischer Textsorten.
Zu 6: Diagnose und Sprachförderung
Um die Weiterentwicklung der Sprachkompetenz aller Schüler*innen unterstützen zu können, bedarf es zunächst einer gezielten Diagnose. Entsprechend sollte es an der Schule Vereinbarungen zu geeigneten Diagnoseinstrumenten sowie Absprachen bzgl. der daran anschließenden integrativen bzw. additiven Sprachförderung geben. Die Dokumentation der individuellen Fortschritte der Lernenden ist dabei ebenso fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit wie der regelmäßige Austausch mit den Eltern über diese Entwicklung.